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Allgemeine Richtlinien
für den Bau von Modulen des Arbeitskreises
MBAhner der Chat Noir
(Auszug)
Erarbeitet in harter Diskussion
und letztendlich aufgeschrieben
von Joschi
1. Vorbemerkung
Als ich 1994 erstmals den Gedanken
äußerte, gemeinsam Module zu bauen,
hätte ich nie gedacht,
daß diese Idee mal solche Ausmaße
annimmt.
Eigentlich ging es ja nur
darum, Restbestände an N-Material einer
sinnvollen Nutzung zuzuführen. Aber augenscheinlich
geht es vielen Usern
genau wie mir. Je mehr man sich mit Modulen beschäftigt,
um so mehr stellt
sich die Frage, wieso man einstmals große
Modellbahnplatten gebaut hat, die
ja meist doch nicht fertig wurden. Die
Begeisterung für den Modulbau hingegen
wächst von Modul zu Modul, von Treffen zu Treffen.
So ist es also nicht
verwunderlich, daß unsere Normen
nun schon in der 3. Auflage erscheinen.
2. Allgemeingültiges
Alles, was hier in diesem Handmaterial
quasi festgelegt wird ist als
Minimalforderung zu betrachten. Das heißt,
es möge um Gottes Willen jeder
sein Modul so bauen, wie
er es gerne möchte. Um jedoch
halbwegs
unkompliziert eine Modulanlage
zusammenzuschrauben und betreiben zu
können, bedarf es einiger Festlegungen.
Diese sollen also hier verewigt werden.
Der Bau der Module kann in jeder beliebigen
Nenngröße erfolgen. Man möge
sich jedoch zuvor absprechen,
um nicht allein mit seinen Modulen
dazustehen, wenn wir uns zu einem Modultreffen zusammenfinden.
Als Anlagenhauptmotiv gilt eine eingleisige
Nebenbahn, die teilweise den
Charakter einer Hauptbahn
haben kann. Die landschaftlich-farbliche
Gestaltung soll sich
an einer Sommerlandschaft orientieren.
Die
Nachbildung einer speziellen Eisenbahnepoche ist
nicht vorgeschrieben. Die
Nachbildung der Zeit des Nationalsozialismus
insbesondere die zu dieser
Zeit verwendeten Propagandasymbole lehnen
wir jedoch ab. Empfohlen wird
die Nachbildung des Zeitraumes nach 1945.
2.1. Der Modulkörper
Die Länge des Modulkörpers
ist frei wählbar, das heißt, es gibt
kein
Rastermaß für die Modullänge.
Man beachte jedoch schon beim Bau, daß der
Weg zum Modultreffen stets mit dem Transport des
Moduls verbunden ist.
Um eine variable Verbindung der
Module untereinander zu gewährleisten,
wird das Kopfprofil der Module
festgelegt. Die Verbindung der Module
untereinander erfolgt duch
Schrauben mit 6 mm Durchmesser
und
entsprechenden Muttern. Zur elektrischen Verbindung
werden handelsübliche
Telefonbuchsen und Bananenstecker verwendet,
die Kommunikationselektrik
wird durch neunpolige Sub-D-Steckverbinder realisiert.
Die Module sind durch geeignete Stützen oder
Beine so zu konstruieren, daß
die Schienenoberkante 1 m über Fußboden
kommt.
2.2. Gleisbau
Einzige Beschränkung für das Gleismaterial
ist der Betrieb von Fahrzeugen
mit NEM-Radsätzen. Bei Weichen
ist nach Möglichkeit kein größerer
Abzweigwinkel als 15 Grad zu verwenden.
2.3. Elektrik
2.3.1. Fahrstrom
Für die Fahrstromversorgung
wird die im Anhang 1 beschriebene
"Modulspezifische Z-Schaltung" verwendet.
Die Wahl der Fahrregler ist
freigestellt. Es ist jedoch sicherzustellen, daß
eine Spannung von 12 Volt
nicht überschritten wird.
2.3.2. Zubehörelektrik
Die Versorgung der Zubhörartikel
wie Weichen, Signalen etc. erfolgt in
jedem Bahnhofs- und Streckenmodul separat. Dadurch
besteht naturgemäß auch
die Möglichkeit, Handweichen
einzusetzen. Bei der Konstruktion des
Stellpultes ist aber auf größtmögliche
Übersichtlichkeit zu achten. Man
gehe stets davon aus, daß auch mal ein
anderer Modulfreund eben an diesem
Modul eine Schalthandlung ausführen
will, ohne vorher eine "Einweisung"
absolvieren zu müssen.
2.3.3. Kommunikationselektrik
Zur Verständigung zweier benachbarter
Betriebsstellen beim gemeinsamen
Modulbetrieb wird in jedem Modul eine
neunpolige Leitung installiert, an
deren Enden Sub-D-Stecker montiert werden.
Die Leitungen zwischen zwei
Modulen werden mit kurzen neunpoligen Kabeln,
an denren Enden die Sub-D-
Buchsen angebracht sind, verbunden. Näheres
zur Beschaltung und Nutzung
findet sich im Anhang 2.
2.3.4. Sonstige Elektrische Ausrüstung
Da Freizügigkeit bei der
Wahl der Fahrregler besteht, werden beim
gemeinsamen Betrieb
keine Fahrzeuge mit
Faulhaber- oder
Glockenankermotoren verwendet.
Jeder Modulist sollte zum Modultreffen
ausreichend Verbindungsleitungen
für die Module und natürlich auch
Verlängerungsschnüre und Doppelstecker
für die Netzstromversorgung seiner Trafos mitbringen.
2.4. Geländegestaltung
An den Modulkanten sind
die Gleise mit rostbraunem Gleisschotter
einzuschottern. Als farbliche Orientierung
kann getrockneter Kaffeesatz
dienen (Jakobs Krönung, ein Kaffelöffel
auf 1 Tasse, 10 Minuten ziehen
lassen, austrinken und Kaffeesatz 2 Tage bei Raumtemperatur
trocknen ;-)).
Zur Geländegestaltung sind
an den Modulübergängen Streumaterial oder
Geländematten im Farbton
einer Sommerwiese zu verwenden.
Die
Modulkopfstücke sind mit laubgrüner
Farbe (RAL 6002), alle anderen
sichtbaren Flächen der Modulkörper
mit lehmbrauner Farbe (RAL 8003) zu
streichen. Empfohlen wird die Verwendung
von seidenmatt auftrocknendem Lack.
2.5. Berge und Hügel
Mitunter besteht der
Wunsch, auf den Modulen Berge
und Hügel
nachzugestalten. Die Kopfprofile für
die Nenngrößen H0m, H0e, TT und N sind
jedoch für Eisenbahnstrecken und
Bahnhöfe in der Ebene gedacht. Um einen
günstigen Kompromiß zu finden
wird zugelassen, daß das Modul auf einer
Längsseite um 10 cm verbreitert
wird. Dieser Platz kann für die Gestaltung
von Bergen und Hügeln genutzt
werden. Um jedoch auch dabei einen
gleichmäßigen Übergang zwischen den
Modulen zu schaffen, wird das in Bild 1
zu ersehende Kopfprofil festgelegt. Die Neigungswechsel
sind dabei auszurunden.
Da man mit reinen ASCII-Zeichen
die verschiedenen Neigungswinkel nicht
hinbekommt, hier nur eine Tabelle mit der Höhe
über Moduloberkante bezogen auf
die Breite. Verbindet man die Schnitponkte
mit Linien, erhält man das Kopfprofil.
In der Binärlibrary findet sich
im Archiv MODUL000.ZIP auch das Bild 1.
Entfernung von der Modulkante (mm)
0 30 55 70 90
100
Höhe über Moduloberkante (mm)
0 10 35 45 55
55
2.6. Sonstiges
Es hat sich allgemein unter Modulisten
eingebürgert, seine Module mit
einem kleinen Schild zu versehen, auf dem der
Name des Erbauers, der Name
und die Norm, nach der
das Modul gebaut wurde, und das
Baujahr
festgehalten werden, zu versehen. Dieses
Schild wird auf der Längsseite des
Moduls angebracht. Natürlich ist
auch die Verwendung von Aufklebern möglich.
3. Nenngrößenspezifische
Festlegungen
3.1. N-Module (die klassischen Joschidule)
Das Kopfprofil für die Nenngröße
N entspricht dem FREMO-Profil für die
Nenngröße N, eingleisig, ist jedoch in
der Breite 10 mm schmaler. Um einen
Anschluß an FREMO-N-Module zu erreichen, kann
man vermittels eines 45 Grad
Bogens ein Kopfstück mit 40 mm Breite erreichen.
Bei der Gestaltung von Bahnhöfen sollte eine
Gleisnutzlänge von 1,20 m und
eine Bahnsteiglänge von 0,80 m
realisiert werden. Das Maß 1,20 m ist
gleichzeitig die maximale Zuglänge beim gemeinsamen
Modulbetrieb.
3.2. TT-Module (die Mittelklasse unter den Joschidulen)
Für die Nenngröße TT wird ebenfalls
das FREMO-Profil für die Nenngröße N
verwendet, da es bei den genormten Kopfprofilen kein
unseren Vorstellungen
entsprechendes gibt.
Bei der Gestaltung von Bahnhöfen sollte eine
Gleisnutzlänge von 1,20 m und
eine Bahnsteiglänge von 0,80 m
realisiert werden. Das Maß 1,20 m ist
gleichzeitig die maximale Zuglänge beim gemeinsamen
Modulbetrieb.
Die Anhänger der "Spur der
Mitte" haben für sich weitere Normungen
festgelegt, die im folgenden beschrieben werden.
3.2.1. Zweigleisige Module
Bei zweigleisigen Modulen beträgt der
Gleisabstand der freien Strecke 34 mm.
Die Anordnung der Gleise ist so gewählt, daß
ein Gleis mittig im Modul
verlegt wird. Das zweite
Gleis wird außermittig verlegt. So können
zweigleisige Module auch in eingleisige Modulaufbauten
integriert werden.
3.2.2. Mindestradien und Weichenwinkel
Es dürfen beim Bau
der TT-Joschidule keine Weichen, Doppel-
und
Einfachkreuzweichen mit einem größeren
Abzweigwinkel als 15 Grad verlegt werden.
Der kleinste zu verwendende Radius wird
mit 310 mm festgelegt. Auf der
freien Strecke liegt der Mindestradius
bei eingleisigen Modulen bei 500 mm,
bei zweigleisigen Modulen
bei 700 mm. Die Festlegung
des
Mindestradiusses ist letztendlich eine Konsequenz
aus der Festlegung des
Gleisabstandes der freien Strecke.
3.3. H0e-Module (die schmalspurigen 750er Joschidule)
Für Module der Nenngröße H0e wird
das Kopfprofil der Nenngröße N verwendet.
3.4. H0m-Module (die schmalspurigen 1000er Joschidule)
Für Module der Nenngröße H0m wird
das Kopfprofil der Nenngröße TT verwendet.
3.5. H0-Module (die platzfressenden Joschidule)
Für Module der Nenngröße H0 wird
das FREMO-Kopfprofil verwendet. Lediglich
die Neigung der Böschung wird nach Heidelberger
Vorbild auf 1:1,5 festgeschrieben.
Anmerkung: Das Heidelberger Kopfprofil nach NEM läßt
sich, wie schon das
Geländeprofil, nicht vernünftig
mit ASCII-Zeichen darstellen. Deshalb
fehlt es hier. Im Archiv MODUL000.ZIP ist es jedoch
als Bild 7 enthalten.
Bei Modulen der Nenngröße H0 ist angedacht,
bei Bahnhöfen zumindest das
durchgehende Hauptgleis mit Punktkontakten zu versehen,
um auch den
Betrieb mit Märklin-Mittelleiter-Fahrzeugen
zu ermöglichen. Hier sollte
jeder Modulist für sich selbst
die Entscheidung treffen, ob er diesen
Gedanken realisiert oder auf die Anbringung von Punktkontakten
verzichtet.
Der Standard-Zugbetrieb wird mit Zweischienen-Gleichstrom-Fahrzeugen
abgewickelt.
4. Schlußgedanken
Natürlich steht es jedem frei, auch Module in
anderen Nenngrößen zu bauen.
Ich würde mich freuen, wenn sich jede Gruppe
dazu entscheiden könnte, ihre
eigenen Normen hier mit zur Verfügung
zu stellen. Vielleicht findet sich
ja doch der eine oder andere, der sich anstecken
läßt.
Im weiteren habe ich einige Artikel und Informationssammlungen
zum Bau von
Modulen zusammengetragen. Teilweise wird
darauf in den Joschidulnormen
Bezug genommen. Diese Dateien tragen
alle den Namen MODUL???.TXT, wobei
die drei Fragezeichen für eine fortlaufende
Nummerierung stehen. Es ist
dringend anzuraten, sich auch diese Dateien zu sauben.
Besser noch ist es,
in der Binärlibrary die Dateien mit dem
Namen MODUL???.ZIP zu saugen, da
in diesen Archiven auch die entsprechenden Bilder
eingepackt sind.
So, damit ist der Weg zum Basteln und Werkeln geebnet.
Ich wünsche uns allen
viel Spaß beim Bau der Joschidule und noch
viel mehr Freude beim gemeinsamen Betrieb.
Joschi
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